FAQ
FAQ - Frequently Asked Questions, oft gestellte Fragen
Sie haben Fragen? Das Team des Sportambulatorium Wien ist gerne zu den Öffnungszeiten telefonisch erreichbar. Die meisten dringenden Fragen sind aber bereits hier für Sie zusammengefasst. In akuten Notfällen ist das Team aber rund um die Uhr erreichbar.
Knie:
Das Kreuzband kann man nicht mehr zusammennähen, denn wenn es in der Mitte gerissen ist, dann ist die Durchblutung des Kreuzbandes unterbrochen und es kann nicht mehr heilen. In ca 20-30% der Fälle reisst das Kreuzband allerdings ganz oben, dort wo es am Oberschenkelknochen ansetzt. Wenn der komplette Stumpf erhalten ist, kann man das Kreuzband, zB mit speziellen Dübelbolzen, wieder an seinem anatomischen Ansatzbereich verankern - dies wird als Reinsertion bezeichnet. Wichtig ist, dass der Operateur dann noch ein paar kleine Bohrungen vor, ober und hinter dem Kreuzband macht, damit durch das Aussprossen von Stammzellen aus dem Knochen, die Einheilung des Kreuzbandes gefördert wird.
Wenn das Kreuzband aber in der Mitte gerissen ist, dann ist es leider kaputt und muss ersetzt werden. Dazu verwendet man körpereigene Sehnen (zB von der Oberschenkelinnenseite), die als neues Kreuzband eingesetzt werden. Am besten und schonendsten wird diese OP in einer all-inside Technik durchgeführt.
Dabei handelt es sich um eine zystische (=blasige) Aussackung der Gelenkskapsel des Kniegelenkes in die Kniekehle hineine. Die Bakerzyste hat ihren Namen vom englischen Chirurgen M.W. Baker, der diese Zyste erstamls beschrieb.
Bakerzysten treten meistens als Folge chronischer Meniskus- bzw. Knorpelschäden auf, können aber auch im Rahmen chronisch-rheumatischer Knieerkrankungen (chronische Polyarthritis) auftreten.
Meist tritt die Bakerzyste in der Kniekehle auf, da die bindegewebigen Strukturen dort am schwächsten ausgebildet sind.
Wie alle Gelenke, wird auch das Kniegelenk von einer dünnen, glatten Haut ausgekleidet. Diese so genannte Synovialhaut produziert die Gelenksflüssigkeit, welche die Reibung im Gelenk vermindert und die Gelenksknorpel mit Nährstoffen versorgt.In der Embryonalentwicklung bildet diese Synovialhaut eine Membran, die das Kniegelenk in zwei separate Bereiche unterteilt (dies kommt noch aus der Zeit als wir das Meer verlassen und uns auf allen vieren bewegt haben. Pferde z.B. haben immer noch ein zweigeteiltes Kniegelenk). Normalerweise bildet sich diese Membran am Ende der Kindesentwicklung zugunsten einer größeren Bewegungsfreiheit im Kniegelenk vollständig zurück. Bei etwa 50 – 70 % der Erwachsenen bleibt jedoch eine kleinere oder größere Falte, eine sog. Plica, bestehen. Diese befindet sich meist innenseitig (=medial) der Kniescheibe.
Viele Menschen mit einer Plica haben keinerlei Probleme. Ist die Plica jedoch prominenter, kann es zu Irritationen kommen. Vor allem Überbeanspruchung des Kniegelenks führt zu einer Reizung der Plica und damit zum sogenannten Plicasyndrom. Belastende Aktivitäten, bei denen das Knie wiederholt gebeugt und dann wieder gestreckt wird (wie etwa Laufen, Radfahren, oder Übungen auf so genannten „Steppern“) sind die häufigsten Ursachen.Die Plica selbst, aber auch das Gewebe rundherum schwillt dabei an und wird schmerzhaft. Diese Verdickung reibt dann am Knorpel innerhalb des Kniegelenks und kann, bei fortlaufender Belastung, zu einem Schaden des Gelenksknorpels oder zu einer Gelenksentzündung (=Arthritis) führen.
Die häufigsten Beschwerden bei einem Plicasyndrom sind:
- Schmerzen bei Belastung, meist an der Innen- oder Rückseite der Kniescheibe;
- „Knarren“ oder „Knacksen“ des Gelenks in einer bestimmten Position während dem Beugen des Gelenks;
- ein Gefühl des „Blockierens“ bei der Streckbewegung;
- Steifigkeit des Gelenks nach langem Sitzen.
- In manchen Fällen ist die verdickte Plica auch unter der Haut tastbar, oder es kommt zu einem Anschwellen des gesamten Kniegelenks.
Therapie:
Man kann primär versuchen eine nicht-operative Therapie durchzuführen und die entzündliche Reizung der Plica zu behandeln. Dafür muss Schonung angeordnet werden, in Kombination mit einer entzündungshemmenden medikamentösen Therapie. Kühlung mit Eis ist ebenfalls hilfreich und lindert Schmerzen und Schwellung.
Das Problem am Plicasyndrom – bei sportlichen Patienten – besteht allerdings darin, dass die Beschwerden meistens nicht besser werden, weil der entzündlich veränderte und verhärtete Rand der Plica weiterhin am Knorpel reibt – und diesen zerstört. Daher sollte man bei sportlichen Patienten frühzeitig an die Operation (Arthroskopie) denken. Die Plica wird dabei entfernt und es kommt meist nach sehr kurzer Zeit zu einer Besserung der Beschwerden – ausser es sind schon deutliche Knorpelschäden aufgetreten. Man muss also den Patienten schon vor der Operation darüber aufklären, dass auch nach der Operation noch anhaltende Schmerzen (durch einen Knorpelschaden) bestehen können.
Schulter:
Betrachtet man den knöchernen Kanal (=Subacromialraum), durch den die Rotatorenmanschette verläuft, kann man sich gut vorstellen, daß bei Belastung eine Schädigung der Sehne nicht ausbleibt. So wie eine Schnur beim Bergsteigen ausfasert, wenn sie stets über eine scharfe Kante gezogen wird, können auch die Sehnen im Rahmen der Bewegungen kleine Verletzungen erleiden. Meistens ist dies der Fall wenn das Schulterdach genetisch bedingt steiler nach unten gerichtet ist, oder wenn der Subacromialraum durch degenerative Veränderungen des Schulterdaches eingeengt wird.
Der Körper versucht diese geschädigten Fasern zu heilen (s. auch Heilungsphasen), was typischerweise im ersten Stadium, der Entzündungsphase, mit einer Schwellung und Schmerz einhergeht. Durch die Schwellung wiederum wird der sowieso enge knöcherne Kanal noch enger für die Muskulatur. Die Folge davon ist eine Art Einklemmung der Muskulatur (=Impingement) mit Schmerzen beim Ein- und Auswärtsdrehen des Armes, beim Heben des Armes und vor allem beim nächtlichen Liegen auf der betroffenen Schulter. Dies wird als Impingement-Syndrom bezeichnet. Oft kommt es im Rahmen dieser Beschwerden zum Auftreten einer schmerzhaften Entzündung des Schleimbeutels in der Schulter. In den meisten Fällen können diese Beschwerden mittels entzündungshemmenden Medikamenten und Physiotherapie zum Abklingen gebracht werden. In chronischen Fällen verkalkt dieser Schleimbeutel (Bursitis calcarea). Dies kann zu anhaltenden Schmerzen führen – hier ist in den meisten Fällen die Therapie mittels Stosswelle (ESWT) in Kombination mit Physiotherapie erfolgreich. In therapieresistenten Fällen hilft oft die zusätzliche Infiltration mit einem Schmerzmittel und etwas Cortison (das sollte aber nicht öfter als 2-3x durchgeführt werden). Sind alle diese Therapiemaßnahmen nicht erfolgreich (bzw. ist das Schulterdach massiv eingeengt) empfehle ich die Operation (Arthroskopie, Abfräsen des Schulterdachs zur Platzgewinnung und und Ausräumen des Kalkdepots).
Wenn sich im MRI zeigt, dass das Labrum (Gelenklippe) bei der Luxation abgerissen ist, sollte vor allem bei jungen sportlichen Patienten die operative Refixation erfolgen. Diese kann nahezu immer minimal-invasiv arthroskopisch erfolgen.
Mit zunehmendem Alter und reduzierter sportlicher und körperlicher Aktivität sind die Patienten eher konservativ (=nicht-operativ) zu behandeln. Das bedeutet intensive physikal. Therapie unter besonderer Berücksichtigung von gelenkszentrierenden Maßnahmen.
Innerhalb des Schultergelenkes gibt es eine Muskelgruppe bestehend aus vier Muskeln: Musculus subscapularis, M. supraspinatus, M. infraspinatus und M. teres minor, die den Oberarmkopf von oben wie eine Kappe umschließen. Die Funktion dieser Muskeln ist es einerseits das Schultergelenk zu stabilisieren, andererseits den Arm zu heben und zu drehen, also zu rotieren. Deshalb werden diese Muskeln, entsprechend ihrer Funktion, zu einer Gruppe zusammengefasst und als „Rotatorenmanschette“ bezeichnet. Zu einem Einriss der Rotatorenmanschette (Rotatorenmanschettenläsion) kann es infolge einer akuten Verletzung kommen. Wesentlich häufiger ist aber der zunehmenden Verschleiß und die Abnützung im Rahmen eines Impingement-Syndroms. Am häufigsten ist hierbei die Supraspinatussehne (also die Sehne des Musculus supraspinatus) betroffen.
Typisch für die Rotatorenmanschettenverletzung sind Schmerzen beim Heben des Armes, meist auch verbunden mit einem deutlichen Kraftverlust. Unter Umständen kann der Arm gar nicht abgehoben werden.
Bei jüngeren Patienten sollte eine Verletzung der Rotatorenmanschette operativ behandelt werden. In den meisten Fällen lässt sich der Riss in der Rotatorenmanschette im Rahmen einer Arthroskopie minimal-invasiv verschliessen. Das bedeutet es bleiben nur drei bis vier wenige Millimeter grosse Narben zurück. Bei größeren bzw. älteren Verletzungen ist dies eventuell nicht möglich, und es ist ein ca. drei Zentimeter langer Hautschnitt erforderlich. Wichtig ist bei der Patientenaufklärunmg, dass trotz Operation meist noch für acht bis zwölf Wochen Schmerzen bestehen – und eine intensive postoperative physikalische Therapie erforderlich ist.
Bei älteren Patienten kann primär ein drei bis sechs monatiger konservativer Behandlungsversuch mit Physiotherapie versucht werden. Da aber mit den heutigen Operationsmethoden im allgemeinen sehr gute Resultate erzielt werden, sollte bei älteren Patienten die trotz Physiotherapie über anhaltende Schmerzen und eine störende Bewegungseinschränkung klagen, eine Operation nicht allzu lange hinausgeschoben werden.
Allgemein:
Die Arthroskopie ist eine Gelenkspiegelung, dabei wird eine Optik mit angeschlossenem Lichtfaserkabel über ein dünnes Rohr (Durchmesser 4mm) in das zu untersuchende Gelenk eingebracht.
Die Bilder aus dem Gelenkinneren werden über die Optik auf eine Videokamera und auf einen oder mehrere Monitore übertragen. Damit kann der Operateur, eventuell auch der Patient, die Operation direkt am Bildschirm verfolgen. Zur Gelenksspülung wird dann meistens eine kleine Kanüle z.B. innen am Knie eingebracht. Durch eine weitere kleine Öffnung können ein Tasthäkchen und andere Instrumente eingeführt werden. Der Eingriff kann zwischen 20 und 60 Minuten (bei Kreuzbandoperationen auch länger) dauern und wird in Vollnarkose oder in Regional-Anästhesie (z.B. Kreuzstich) durchgeführt.
Arthroskopisch operiert werden vor allem Knie- und Schultergelenk. Mit zunehmender Erfahrung werden inzwischen auch vermehrt die kleineren, bzw. engeren Gelenke wie Hüft-, Hand-, Sprung-, Finger-, Ellbogen- und sogar das Kiefergelenk arthroskopiert.
Auch als extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bezeichnet, beruht dieses Verfahren auf hochenergetischen Druckwellen, mit deren Hilfe vor allem Sehnenansatz-Beschwerden, aber auch Probleme der Muskeln und der Knochen gezielt – und weitgehend komplikationslos - behandelt werden können. Bei der Stoßwellentherapie werden Schallwellen erzeugt, die in der Tiefe des Körpers (dort wo die Schmerzursache liegt) gebündelt (=fokussiert) werden, und dort ihr Wirkungsmaximum entfalten.
Durch die Stoßwellentherapie (ESWT) kommt es zu einer Anregung des Zellstoffwechsels (durch Aktivierung der Mitochondrien) und einer Ausschüttung von Wachstumsfaktoren, die den Heilungsvorgang zB. bei Sehnenansatzproblemen beschleunigen.
Weiters kommt es zur Entstehung neuer Blutgefäße (Angio- und Vaskulogenese), wodurch die Durchblutung und Selbstheilung des Körpers unterstützt wird. Geschädigtes und degeneriertes Gewebe kann durch die ESWT regenerieren und ausheilen.
Es wird auch postuliert, dass es durch die Stosswellentherapie zur Migration und „homing“ von Stammzellen kommen.
Bei Kalkdepots, wie zB der Kalkschulter, kann der Kalk direkt zertrümmert werden. Dadurch zerfällt er in kleine Einzelteile und wird vom Körper leichter abgebaut.
Außerdem haben die Stoßwellen einen unmittelbaren Einfluss auf die Schmerzweiterleitung: Erstens werden die Zellwände der Schmerzfasern angegriffen und die Schmerzfasern leiten deshalb negative Impulse in verringertem Ausmaß weiter. Zweitens sind das betroffene Gewebe und die sich darin befindenden Nerven im Rahmen der ESWT einer Reizüberflutung ausgesetzt, und können dadurch nur relativ reduziert Schmerzimpulse weiterleiten. Damit können besonders chronische Schmerzen langfristig gelindert werden.
Der Vorteil der ESWT liegt darin, dass ohne jegliche Strahlung oft sehr rasche und nachhaltige Therapieerfolge erzielt werden.
- Alle Sehnenursprungs- und Ansatzentzündungen
- alle Tendinopathien (=nicht entzündliche, aber schmerzhafte Degeneration der Sehnen), zB Achillessehne
- Tennisellbogen / Golferellbogen
- Trochanter-Schmerzsyndrom (Hüfte)
- Tendinitis calcarea (Verkalkungen im Sehnenansatzbereich der Schulter) und frozen shoulder
- Plantarfaszitis / Fersensporn
- Faszientherapie
- Alte, vernarbte Muskelverletzungen
- Frische Muskelfaserverletzung (niedrige Intensität und fokussiert)
- Schmerzsyndrome der Skelettmuskulatur
- Patellaspitzensyndrom und M. Osgood Schlatter
- OCD beim Erwachsenen (= umschriebenes Absterben eines Knorpel-Knochen-Areals, meist im Knie oder im Sprunggelenk)
- ev. Pseudarthrose kleine Knochen
- Shin splints (Schienbeinvorderkanten-Syndrom)
- Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur, aber auch hartnäckige Verspannungen der großen Muskeln (Oberarm, Unterarm, Beckenregion, Oberschenkel, Unterschenkel)
Primär bespricht der Arzt mit Ihnen die Ursache Ihrer Beschwerden und erläutert warum die Stoßwellentherapie bei Ihnen sinnvoll wäre. Es werden auch mögliche Komplikationen, wie oberflächliche Blutergüsse oder Schwellungen etc. besprochen. Eine Einwilligungserklärung sollte unterschrieben werden.
Meistens sind dann drei (in seltenen Fällen bis zu fünf) Behandlungen mit der Stoßwelle erforderlich. Dabei wird ein spezielles Hautgel aufgetragen, damit die Stoßwellen ohne Energieverlust in den Körper eindringen und an der Problemstelle ihre Wirkung entfalten können. Die Behandlung selbst dauert jeweils fünf bis zehn Minuten, wobei der Arzt während der Behandlung erklärt, was er gerade macht.
Die ESWT hat bei korrekter Indikationsstellung eine sehr hohe Erfolgswahrscheinlichkeit – aber natürlich kann ein Therapieerfolg nie mit 100% garantiert werden und hängt auch ab von der Massivität und der Dauer der Beschwerden.
Dabei handelt es sich um eine dornartige Knochenveränderung an der Unterseite des Fersenbeins am Ansatz der überbeanspruchten Sehnenplatte der Fußsohle (Plantaraponeurose). Die Plantaraponeurose ist eine Sehnenplatte, die das Fußgewölbe bei Links- wie Querbelastung stützt. Ist sie durch eine ständige Überbelastung entzündet, entstehen vor allem auf der Innen- und/oder an der Unterseite der Ferse die typischen Beschwerden: stechende Schmerzen, die vor allem morgens und beim Anlaufen stärker sind.
Das bedeutet, dass bei der Symptomatik des Fersensporn nicht immer eine richtige Verknöcherung bestehen muss – sondern die Schmerzen durch eine chronische Entzündung verursacht werden, die auch den Schleimbeutel am Fersenbein mit einbezieht.
Ein – am Röntgenbild sichtbarer Fersensporn - tritt bei rund zehn Prozent der Bevölkerung auf. Die meisten Menschen haben jedoch keine Beschwerden. Auslöser der Beschwerden beim Symptomkomplex des Fersensporns ist eine Entzündung der Plantaraponeurose (=Plantarfasziitis) durch eine länger dauernde Überbelastung des Fusses und der Sehnen durch zu viel Druck und Zug an der Sehnenplatte der Fußsohle, der Unterseite des Fersenbeins. An den überbeanspruchten Stellen kommt es zu wiederholten Mikrorissen der Sehne und einer chronischen Entzündung des umliegenden Gewebes und in der Folge zu Kalkablagerungen (wie bei einem Knochenbruch lagert der Körper Kalk ab, um die Risse der Sehne zu heilen und eine gewisse Stabilität zu erzielen) – ein Knochensporn entsteht.
Für diese Erklärung spricht auch die Tatsache, dass Fersenschmerzen sowohl beim Übergewichtigen, als auch beim sehr aktiven Menschen bzw. Sportler entstehen können. Patienten mit Senk / Spreizfuss und aber auch mit Hohlfuss neigen zu Fersenschmerzen.