Korrektur von Achsfehlstellungen
Die Bedeutung der mechanischen Beinachse für die Entstehung von Knorpelschäden bis zu einer Gelenksarthrose ist seit langer Zeit bekannt. Vor der Verbreiterung von Gelenksprothesen war die Korrektur der mechanischen Beinachse das wichtigste operative Instrument zur Behandlung der Arthrose im Knie und Sprunggelenk. Fehlstellung im Sinne eines vermehrten Valgus oder Varus im Sprunggelenk können angeboren sein oder nach Frakturen entstehen. Durch die veränderte Belastung der innen- oder Aussenseite des Gelenkes kann der Knorpel beschädigt werden und die Entwicklung von osteochondralen Läsionen begünstigen, die unbehandelt zu einer Sprunggelenksarthrose führen. Zur Analyse der Fehlstellung sowie der Überlastung müssen Ganzbein-Standaufnahmen und zum Teil auch Schichtbilder angefertigt werden (MRT und CT). Im Anschluss erfolgen eine genaue Analyse und Planung der Korrektur. Dabei muss zunächst anhand der Gelenkswinkel festgestellt werden in welchem Knochen (Oberschenkel, Schienbein) die Abweichung vorliegt und ob eine aufklappende (additive), eine zuklappende (substraktive), oder eine Korrektur der Torsion erforderlich ist. Bei Fehlstellung im Bereich des distalen Unterschenkels besteht die Indikation für eine supramalleoläre Osteotomie. In komplexen Fällen müssen auch verschiedene Korrekturen miteinander kombiniert werden und wieder eine korrekte Belastung herbeizuführen. Bei der Operation wird dann anhand der Planung Millimeter genau korrigiert und das Ergebnis mit einer Platte gesichert. Heutzutage stehen moderne Plattenfixateure zu Verfügung mit denen eine frühe Vollbelastung meistens nach 4 Wochen möglich ist und die eine schnelle Rückkehr in das Alltagsleben ermöglichen. Nach knöcherner Heilung der Osteotomie kann oft eine gute Sportfähigkeit erzielt werden. Sämtliche notwendigen Begleiteingriffe wie ligamentäre Rekonstruktionen oder Behandlung von (Osteo-) chondralen Läsionen können arthroskopisch im Vorfeld der Umstellungsosteotomie durchgeführt werden. Durch die erzielte Entlastung können Knorpelschäden regenerieren und rekonstruierte Bänder geschützt werden. Bei Fehlstellungen im Bereich des Rückfußes mit vermehrtem Valgus (Knick-Plattfuß) oder vermehrtem Varus (Hohlfuß), kann durch eine Fersenbeinosteotomie die Fehlstellung wirkungsvoll korrigiert werden. Notwendige Sehnentransfers zur Verstärkung chronisch insuffizienter Sehnen können in gleicher Sitzung durchgeführt werden.
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