Ursache
Der schnellende Finger/ Daumen, auch Ringbandstenose genannt, gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Hand. Die insgesamt 5 Ringbänder an der Beugeseite der Finger fixieren die Sehnen an den Knochen und bilden dort einen bindegewebigen Kanal, durch den die Sehnen durchlaufen. Dadurch wird eine endlagige Beugung in allen Fingerabschnitten ermöglicht.
Kommt es zu einer mechanischen Störung an einen dieser Ringbänder- meistens ist das körpernäheste Ringband A1 betroffen- verdicken sich das Ringband oder die Beugesehne und die Gleitbewegung ist somit nur mehr eingeschränkt möglich.
Ursächlich ist meist eine mechanische Überlastung, welche zu Reizung des Ringbandes bzw. des Sehnengleitgewebes führt. Frauen sind hierbei deutlich häufiger betroffen als Männer.
Symptome
Am auffälligsten ist das Schnapp-Phänomen, dh. die Sehne kann nur durch eine ruckartige Bewegung durch das Ringband bewegt werden. Hierbei hat der Patient das Gefühl, dass der Finger „hängen bleibt“ und kann nur mit vermehrter Anstrengung bzw. ggf mit Benutzung der anderen Hand gestreckt bzw. gebeugt werden. Weiters können sich durch die lokale Überreizung eine Schwellung bzw. Schmerzen im betroffenen Gebiet bilden. Die Beschwerden sind oftmals in der Früh nach dem Aufwachen am schlimmsten und bessern sich im Laufe des Tages.
Diagnose
In erster Linie ist diese Erkrankung eine klinische Diagnose. Durch eine Ultraschalluntersuchung (hochauflösend) kann ein Ringbandganglion diagnostiziert und auch die Sehne dynamisch, d.h. während der Bewegung, untersucht werden. Des weiteren ist eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss knöcherner Deformitäten sinnvoll.
Therapie
Gelegentlich kann durch Beendigung der mechanischen Überlastung eine Besserung erzielt werden.
Bewegungstherapeutische Maßnahmen (wie zB Ergotherapie oder Physiotherapie) und medikamentöse Therapien (zB. tgl Einmassieren mit Voltadol forte) haben zum Ziel, die verdickte Sehnenscheide zum Abschwellen zu bringen.
Weiters kann mithilfe einer Infiltrationstherapie versucht werden, die lokale Schwellung zu reduzieren und somit das Gleiten der Sehnen wieder herzustellen.
Minimal-invasive Operation:
Kommt es durch o.g. Maßnahme zu keiner Besserung oder bestehen die Veränderungen schon lange, so ist die chirurgische Therapie indiziert. Hierbei wird das Ringband in lokaler Vereisung mit einem minimal invasiven Eingriff gespalten und die Sehne kann wieder gleiten.
Nachbehandlung
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, eine Übernachtung im Krankenhaus ist üblicherweise nicht erforderlich.
NSAR (=Medikamente die abschwellend und schmerzstillend wirken) sollten für drei Tage eingenommen werden
Für die Wundheilungszeit von ca 10-14 Tagen ist die Wunde trocken und sauber zu halten. In dieser Zeit sollte man nichts Schweres heben und auch nicht körperlich schwer arbeiten
Um eine möglichst gute Funktion wieder zu erlangen sollte möglichst radch nach der OP mit Ergotherapie und Bewegungsübungen begonnen werden.
Bei Schwellneigung und verstärkter Narbenbildung kann eine unterstützende Schienentherapie indiziert sien.
Insgesamt sind die Erfolgsaussichten ausgesprochen gut und die Handfunktion wird im Regelfall rasch wieder hergestellt.
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