KREUZBANDRISS – DIAGNOSE, OP-METHODEN & HEILUNGSDAUER
Vielleicht ist es beim Skifahren oder Fußballspielen passiert: Eine falsche Bewegung, das Knie ist verdreht und Sie fürchten einen Kreuzbandriss. Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB) kommen tatsächlich häufig vor und werden oft bagatellisiert, vor allem, wenn keine starken Beschwerden auftreten.
Tatsächlich ist ein Kreuzbandriss nicht zwangsläufig mit Schmerzen verbunden und bei normalen Bewegungen wie Gehen oder Auftreten kann die Muskulatur das Kniegelenk stabilisieren. Dennoch sollte eine Verletzung keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden, denn unbehandelt kann ein Kreuzbandriss zu irreparablen Folgeschäden am Meniskus oder Gelenksknorpel führe.
In diesem Beitrag erklärt Univ. Prof. Dr. Gäbler vom SPORTambulatorium Wien, wie ein Kreuzbandriss diagnostiziert wird, wann eine Kreuzband-OP erforderlich ist und welche Operationsmethoden es gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Wie verletzt man sich das Kreuzband?
- Kreuzbandriss: Diagnose & Behandlungsmethoden
- Wie stellt man einen Kreuzbandriss fest?
- Wann muss das Kreuzband operiert werden?
- Wie schnell muss ein Kreuzbandriss operiert werden?
- Idealer Zeitpunkt für eine Kreuzband-OP: 7 – 10 Tage nach Verletzung
- Kreuzbandriss: Rasche Abklärung ist wichtig
- Wie funktioniert eine Kreuzband-OP und welche Möglichkeiten gibt es?
- Rehabilitation – Wie lange dauert die Heilung bei einem Kreuzbandriss?
- Verletzungen und Therapie des hinteren Kreuzbandes
- Kreuzbandriss bei Kindern
- Kreuzbandverletzungen bei älteren Menschen
- Fazit: Ein Kreuzbandriss erfordert immer eine ärztliche Behandlung!
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Wie verletzt man sich das Kreuzband?
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB) sind besonders häufig und entstehen im Rahmen von Außenrotationsbewegungen des Beines bei feststehendem Unterschenkel und gleichzeitiger Beugung oder durch Überstreckungsverletzungen. Oft entsteht ein Kreuzbandriss beim Fußball, aber auch beim Skifahren, im Kampfsport oder beim Inline-Skaten.
Kreuzbandriss: Diagnose & Behandlungsmethoden
Wie stellt man einen Kreuzbandriss fest?
Die Diagnose erfolgt in erster Linie klinisch durch die Untersuchung, als unterstützende Diagnostik sollte immer die Kernspintomographie (MRI) eingesetzt werden.
Wann muss das Kreuzband operiert werden?
Auch wenn viele Hobbysportler*innen (und Profisportler*innen ohnehin) eine gute Muskulatur haben und das Kniegelenk anfangs sehr gut stabilisieren können, kommt es vor allem bei Sportarten mit raschen Drehbewegungen oder plötzlichem Abstoppen zu erheblicher Belastung.
Wer so genannte «Stop and Go»-Sportarten wie Fussball, Volleyball, Step-Aerobic oder Tennis ohne stabiles Kreuzband ausübt, muss mit Meniskus- und Knorpelzerstörungen im Kniegelenk rechnen. Auch Wandern, Bergsteigen oder Laufen sollte nur mit einem intakten Kreuzband praktiziert werden.
Das Hauptproblem bei einem Kreuzbandriss liegt in der Instabilität. Dazu erklärt Univ. Prof. Dr. Gäbler:
„Patienten*innen haben oft das Gefühl, als würde ihnen das Knie wegrutschen. Durch die Instabilität des Kniegelenkes kommt es zu einer Überlastung der anderen Stabilisatoren, sodass am Knie oft zunehmend weitere Verletzungen sowie Meniskus- und Knorpelschäden auftreten können. Daher rate ich nicht nur Spitzensportler*innen, sondern allen Menschen, die Lauf- und Ballsport, Schifahren oder Wandern lieben, zu einer Operation.“
Wie schnell muss ein Kreuzbandriss operiert werden?
Bei sportlichen Patient*innen sollte die Kreuzbandoperation so rasch als möglich erfolgen, um die Rekonvaleszenzzeit möglichst kurz zu halten. Ein weiterer Vorteil der frühen Operation besteht darin, dass häufige Verletzungen eines Meniskus sofort saniert werden können.
Tatsächlich wird Patient*innen hin und wieder fälschlicherweise mitgeteilt, sie müssten ihren Kreuzbandriss innerhalb von 24 Stunden operieren, da es sonst zu massiven Problemen im Knie kommen könne.
Das ist jedoch falsch und korreliert nicht mit der derzeitigen Studienlage. Sollten Sie sich zu einer akuten Operation gedrängt fühlen, empfiehlt Univ. Prof. Dr. Gäbler, rasch einen Termin beim Arzt Ihres Vertrauens zu vereinbaren.
Idealer Zeitpunkt für eine Kreuzband-OP: innerhalb von 7 – 10 Tagen nach Verletzung
Die aktuelle Studienlage zeigt ganz klar, dass eine Kreuzband-Operation in einem Zeitfenster von 7-10 Tagen nach Verletzung möglich ist. Eine unmittelbare operative Versorgung innerhalb von 24 Stunden ist bei einem Kreuzbandriss daher nicht zwingend erforderlich.
Wichtig ist natürlich, dass die klinische Untersuchung und definitive Diagnose mittels MRI so rasch als möglich erfolgen, denn nur mit einer zügigen Abklärung kann man in dem knappen Zeitfenster von 7 – 10 Tagen bleiben, in dem die sofortige Operation möglich ist.
Das SPORTambulatorium Wien steht Ihnen auch für rasche Terminanfragen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter 01 4021000.
Kreuzbandriss: Rasche Abklärung ist wichtig
Nach 10 – 14 Tagen (manchmal allerdings auch schon deutlich früher) kommt es zum Auftreten einer entzündlichen Reaktion im Kniegelenk, einhergehend mit einer zunehmenden Schwellung, Entzündung und Bewegungseinschränkung.
Während dieser Phase kann die OP nicht durchgeführt werden, da ein hohes Risiko einer postoperativen Bewegungseinschränkung (Arthrofibrose) besteht.
Sollte Ihr Operateur bei der Arthroskopie sehen, dass Ihr Knie schon – oder noch immer – zu entzündet ist, kann intraoperativ die Entscheidung getroffen werden, die Kreuzbandrekonstruktion zu verschieben. Somit kann eine Wartezeit von 6-8 Wochen auf den nächstmöglichen Operationszeitpunkt entstehen.
Manchmal wird allerdings auch eine Knieoperation in dem Zeitintervall empfohlen, in dem eine Kreuzband-Ersatzoperation nicht möglich ist, z. B. wenn das Kreuzband direkt am Knochen abgerissen ist und wieder angenäht werden kann, siehe Kreuzbandnaht (= Reinsertion oder Refixation). Wenn zusätzlich zur Kreuzbandverletzung ein Meniskusriss besteht, der genäht werden muss, dann wird in einer ersten Operation der Meniskus genäht, nach Abklingen der Entzündung wird dann das Kreuzband rekonstruiert.
Die Möglichkeiten einer Operation müssen immer in einem ausführlichen Gespräch evaluiert werden und richtet sich nach den sportlichen Bedürfnissen, der körperlichen Belastung im Beruf und dem Alter der Patient*innen.
Wie funktioniert eine Kreuzband-OP und welche Möglichkeiten gibt es?
Erhalt des vorderen Kreuzbandes
Natürlich ist das Team rund um Univ. Prof. Dr. Gäbler immer darum bemüht, das vordere Kreuzband zu erhalten, allerdings gelingt das nur in 10 – 20 % der Fälle. Der Kreuzbandriss muss dafür ganz oben in seiner Verankerung lokalisiert sein und die Durchblutung des Kreuzbandes darf nicht unterbrochen sein (dies kommt häufiger bei Kindern und Jugendlichen vor). In diesem Fall kann das vordere Kreuzband (VKB) wieder an seiner ursprünglichen Verankerung mit einer Art Dübelbolzen angeheftet werden (= Reinsertion) und kann dort einheilen, siehe auch Kreuzbandnaht (=Reinsertion oder Refixation).
Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes
In den meisten Fällen ist das Kreuzband aber irreversibel geschädigt und muss im Rahmen einer OP durch eine körpereigene Sehne ersetzt werden.
Als Ersatzsehne werden entweder zwei Kniebeugersehnen (STG) verwendet, die Quadrizepssehne, oder Allografts (Spendersehnen).
Die Wahl der Kreuzbandersatzsehne hängt von mehreren Faktoren ab und wird mit den Patient*innen im Vorfeld ausführlich besprochen.
Für detaillierte Informationen zu den unterschiedlichen Methoden sowie deren Vor- und Nachteile empfehlen wir Ihnen folgenden Beitrag: Kreuzband-OP – Indikation, Methoden und Erfolgsaussichten
Rehabilitation – Wie lange dauert die Heilung bei einem Kreuzbandriss?
Die gute Nachricht: Bei über 90 % der Patient*innen kann mit der Kreuzbandersatzoperation wieder volle Funktion, Beweglichkeit und Kraft erreicht werden.
Allerdings befinden sich im Kreuzband Rezeptoren, die dem Gehirn ständig Informationen über die Lage des Körpers im Raume senden (= Propriozeption), und damit auch unterschiedliche Muskelgruppen aktivieren. Der Wegfall dieser Rezeptoren alleine verursacht eine gewisse Verschlechterung der Feinmotorik und -koordination und vermittelt den Patient*innen oft für Monate ein ungewohntes Gefühl.
Ein Patient von Univ. Prof. Dr. Gäbler drückte das folgendermaßen aus: „Es ist, als würde das Knie noch gar nicht zu mir gehören, es fühlt sich plötzlich ganz anders an.“
Gut zu wissen: 50 % des Operationsserfolges werden durch die anschließende Rehabilitation und Physiotherapie erzielt. Nur mit dieser entsprechenden postoperativen Therapie werden volle Beweglichkeit, Muskelkraft und Koordination wieder erlangt.
Je nachdem, wie konsequent Patient*innen das Koordinationstraining (z.B. am MFT Brett) betreiben, verschwindet das ungewohnte Gefühl am Knie durch die Neubildung von Rezeptoren zumeist innerhalb von 6 – 24 Monaten.
Verletzungen und Therapie des hinteren Kreuzbandes
Verletzungen des hinteren Kreuzbandes treten vor allem im Rahmen großer Gewalteinwirkung, wie zum Beispiel bei Autounfällen oder Ballsport (American Football, Handball, etc) auf.
Diese Verletzungen sind wesentlich seltener als Risse des vorderen Kreuzbandes und können sowohl operativ, in vielen Fällen aber auch ohne Operation zur Ausheilung gebracht werden. Die Operation ist abhängig vom Grad der Instabilität, den Beschwerden und vor allem den sportlichen Anforderungen der Patient*innen.
Wenn das Knie massiv instabil ist (oder trotz konservativer Therapie instabil geblieben ist), ist die OP definitiv erforderlich, da sonst sehr rasch mit einer Arthrose des Kniegelenks zu rechnen ist
Da es bei frischen Verletzungen immer zu massiven Zerreißungen der Gelenkskapsel kommt, ist die sofortige OP des hinteren Kreuzbandes nicht indiziert. Es wird primär mit Ruhigstellung und speziellen PCL-Orthesen gearbeitet, da das hintere Kreuzband (im Gegensatz zum vorderen) eine gute Heilungschance auch ohne OP hat. Bei chronischen Fällen bzw anhaltender Instabilität des hinteren Kreuzbandes empfiehlt Univ. Prof. Dr. Christian Gäbler Spendertransplantate (Allografts), da man für das hintere Kreuzband extrem kräftige Bandstrukturen benötigt.
Kreuzbandriss bei Kindern
Kreuzbandverletzungen bei Kindern sind deutlich seltener als bei Erwachsenen und werden daher leider immer wieder übersehen. Wichtig ist die Abklärung bei anhaltenden Beschwerden durch eine/n Spezialist*in und auf alle Fälle ein MRI.
Sofern das Knie des Kindes nicht wesentlich instabil sein (zB bei Teileinrissen des vorderen Kreuzbandes), wird es anfangs mit einer Schiene ruhig gestellt, damit das vordere Kreuzband die Möglichkeit hat, zu heilen – und es beginnt so rasch als möglich die Physiotherapie. 6 bis 8 Wochen nach Verletzung erfolgt die neuerliche klinische Untersuchung, davon hängt dann ab, ob das Kreuzband operiert werden muss oder nicht
Ist das Kniegelenk instabil, wird von Univ. Prof. Dr. Gäbler die frühzeitige Operation empfohlen, da aufgrund des hohen Aktivitätspotentials von Kindern sehr häufig Zusatzverletzungen der Menisken und des Knorpels auftreten – und der Weg zur raschen und frühzeitigen Zerstörung des Kniegelenkes vorgezeichnet ist. Bei einer frühzeitigen Operation ist gerade bei Kindern oft die Kreuzbandnaht bzw. Reinsertion möglich– je früher operiert wird, desto höher ist die Chance, das dies funktioniert. Alternativ muss eine Kreuzband-Ersatzplastik (all-inside) durchgeführt werden.
Viele Studien zeigen ganz klar, dass der Kreuzband OP bei instabilem Kniegelenk gerade bei Kindern und Jugendlichen essentielle Bedeutung zukommt – drei rezente Studien werden hier als pars pro toto angeführt (für Abstracts ganz nach unten scrollen):
1) Die eine Studie ist 2021 im Orthop J Sports erschienen und zeigt, dass (bei nicht operierter VKB Ruptur) mit jedem Jahr die Wahrscheinlichkeit eine Meniskusruptur um jeweils 16-20% steigt. Jeder Anstieg des BMI um 2 Punkte erhöht das Risiko eier medialen Meniskusruptur um 10%, einer lateralen Meniskusruptur um 12%
2) Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2021 erscheinen im Am J Sports Medicine zeigte, dass die Verzögerung einer kindlichen Kreuzband-OP um mehr als 12 Wochen zu einem signifikant erhöhten Risisko von Meniskus-Verletzungen und irreparablen Meniskussrissen führt
3) Eine andere Meta-Analyse aus 2018 mit ca 1500 Kindern und Jugendlichen zeigte, dass die frühzeitige VKB Rekonstruktion das Risiko für Meniskurupturen bzw sekundäre Korpelschäden signifikant reduzierte
Kreuzbandverletzungen bei älteren Menschen
Kreuzbandverletzungen bei älteren Menschen sind aufgrund des meist geringeren Aktivitätsgrades häufig nicht zu operieren. Die primäre Therapie ist Ruhigstellung und Muskelaufbau (physikalische Therapie). In der Praxis erweisen sich oft veraltete und nicht-behandelte Kreuzbandverletzungen mit Folgeschäden (Arthrose) als problematisch.
Für sportlich-aktive Senior*innen, die mit einem stabilen Kniegelenk in den Bergen unterwegs sein oder am Tennisplatz sporteln wollen, empfiehlt sich eine Operation. Die Methode ist im Einzelfall zu diskutieren (STG oder Kunststoffband).
Fazit: Ein Kreuzbandriss erfordert immer eine ärztliche Behandlung!
Ein Kreuzbandriss sollte keinesfalls verharmlost werden, da er unbehandelt zu irreparablen Folgeschäden am Meniskus oder Gelenksknorpel führen kann. Bei Unfällen oder Verletzungen am Knie – mit oder ohne Schmerzen – ist daher in jedem Fall ein Termin bei einem*r Spezialist*in erforderlich.
Die Kniespezialist*innen des SPORTambulatorium Wien, unter der Leitung des erfahrenen Kniechirurgen Univ. Prof. Dr. Christian Gäbler, betreuen Sie kompetent bei Bandverletzungen im Knie mit modernsten arthroskopischen OP-Methoden, aber natürlich auch nicht-operativ (=konservativ), sofern dies möglich ist.
Weiterführende Informationen zum Thema Kreuzbandriss:
- Karolinska Institut / Stockholm: No risk of arthrofibrosis after acute anterior cruciate ligament reconstruction (Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2018)
- Interview mit Univ.-Prof. Dr. Gäbler im Kurier: Kreuzbandriss – Knieschmerz nie verniedlichen, Dezember 2010
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Quellen & Abstracts
1) Orthop J Sports Med . 2021 Mar 15;9(3):
Rates of Concomitant Meniscal Tears in Pediatric Patients With Anterior Cruciate Ligament Injuries Increase With Age and Body Mass Index
Crystal A Perkins et al.
Abstract
Background: Anterior cruciate ligament (ACL) tears are frequently associated with meniscal injury. Risk factors for concomitant meniscal injuries have been studied in the adult population but less so in pediatric patients.
Purpose: To evaluate the relationship between age and body mass index (BMI) and the presence of a concomitant meniscal tear at the time of ACL reconstruction (ACLR) in pediatric patients.
Study design: Case-control study; Level of evidence, 3.
Methods: A single-institution retrospective review was performed of patients aged <19 years who underwent primary ACLR over a 3.5-year period. Revision ACLR and multiligament knee reconstructions were excluded. Logistic regression was used to identify risk factors associated with having a meniscal tear at the time of surgery. Subgroup analysis was performed for medial and lateral meniscal tears.
Results: Included in this study were 453 patients (230 males, 223 females; median age, 15 years). Of these, 265 patients (58%) had a meniscal tear, including 150 isolated lateral meniscal tears, 53 isolated medial meniscal tears, and 62 patients with both lateral and medial meniscal tears. Median time from injury to surgery was 48 days. For every 1-year increase in age, there was a 16% increase in the adjusted odds of having any meniscal tear (odds ratio [OR], 1.16; 95% confidence interval [CI], 1.05-1.27; P = .002), with a 20% increase in the odds of having a medial meniscal tear (OR, 1.20; 95% CI, 1.07-1.35; P = .002) and a 16% increase in the odds of having a lateral meniscal tear (OR, 1.16; 95% CI, 1.05-1.27; P = .003). For every 2-point increase in BMI, there was a 12% increase in the odds of having any meniscal tear (OR, 1.12; 95% CI, 1.02-1.22; P = .016) and a 10% increase in the odds of having a lateral meniscal tear (OR, 1.10; 95% CI, 1.01-1.19; P = .028).
2) Am J Sports Med 2021 Dec;49(14):4008-4017.
Early Operative Versus Delayed Operative Versus Nonoperative Treatment of Pediatric and Adolescent Anterior Cruciate Ligament Injuries: A Systematic Review and Meta-analysis
Evan W James et al.
Abstract
Background: Treatment options for pediatric and adolescent anterior cruciate ligament (ACL) injuries include early operative, delayed operative, and nonoperative management. Currently, there is a lack of consensus regarding the optimal treatment for these injuries.
Purpose/hypothesis: The purpose was to determine the optimal treatment strategy for ACL injuries in pediatric and adolescent patients. We hypothesized that (1) early ACL reconstruction results in fewer meniscal tears than delayed reconstruction but yields no difference in knee stability and (2) when compared with nonoperative management, any operative management results in fewer meniscal tears and cartilage injuries, greater knee stability, and higher return-to-sport rates.
Study design: Systematic review and meta-analysis; Level of evidence, 4.
Methods: A systematic search of databases was performed including PubMed, Embase, and Cochrane Library using PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses) guidelines. Inclusion criteria were a pediatric and adolescent patient population (≤19 years old at surgery), the reporting of clinical outcomes after treatment of primary ACL injury, and original scientific research article. Exclusion criteria were revision ACL reconstruction, tibial spine avulsion fracture, case report or small case series (<5 patients), non-English language manuscripts, multiligamentous injuries, and nonclinical studies.
Results: A total of 30 studies containing 50 cohorts and representing 1176 patients met our criteria. With respect to nonoperative treatment, knee instability was observed in 20% to 100%, and return to preinjury level of sports ranged from 6% to 50% at final follow-up. Regarding operative treatment, meta-analysis results favored early ACL reconstruction over delayed reconstruction (>12 weeks) for the presence of any meniscal tear (odds ratio, 0.23; P = .006) and irreparable meniscal tear (odds ratio, 0.31; P = .001). Comparison of any side-to-side differences in KT-1000 arthrometer testing did not favor early or delayed ACL reconstruction in either continuous mean differences (P = .413) or proportion with difference ≥3 mm (P = .181). Return to preinjury level of competition rates for early and delayed ACL reconstruction ranged from 57% to 100%.
Conclusion: Delaying ACL reconstruction in pediatric or adolescent patients for >12 weeks significantly increased the risk of meniscal injuries and irreparable meniscal tears; however, early and delayed operative treatment achieved satisfactory knee stability. Nonoperative management resulted in high rates of residual knee instability, increased risk of meniscal tears, and comparatively low rates of return to sports.
3) Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc 2018 Dec;26(12):3738-3753.
Earlier anterior cruciate ligament reconstruction is associated with a decreased risk of medial meniscal and articular cartilage damage in children and adolescents: a systematic review and meta-analysis
Jeffrey Kay et al.
Abstract
Purpose: To evaluate the association between surgical timing and the incidence of secondary meniscal or chondral damage in children and adolescents with anterior cruciate ligament (ACL) ruptures.
Methods: Three electronic databases, PubMed, MEDLINE, and EMBASE, were systematically searched from database inception until October 16, 2017 by two reviewers independently and in duplicate. The inclusion criteria were English language studies that reported the incidence of meniscal and articular cartilage damage in children or adolescent athletes with ACL injuries as well as the timing of their ACL reconstruction (ACLR). Risk ratios were combined in a meta-analysis using a random effects model.
Results: A total of nine studies including 1353 children and adolescents met the inclusion criteria. The mean age of patients included was 14.2 years (range 6-19), and 45% were female. There was a significantly decreased risk of concomitant medial meniscal injury in those reconstructed early (26%) compared to those with delayed reconstruction (47%) [pooled risk ratio (RR) = 0.49, 95% CI 0.36-0.65, p < 0.00001]. There was also a significantly reduced risk of medial femoral chondral (RR = 0.48, 95% CI 0.31-0.75, p = 0.001), lateral femoral chondral (RR = 0.38, 95% CI 0.20-0.75, p = 0.005), tibial chondral (RR = 0.45, 95% CI 0.27-0.75, p = 0.002), and patellofemoral chondral (RR = 0.41, 95% CI 0.20-0.82, p = 0.01) damage in the early reconstruction group in comparison to the delayed group.
Conclusion: Pooled results from observational studies suggest that early ACLR results in a significantly decreased risk of secondary medial meniscal injury, as well as secondary medial, lateral, and patellofemoral compartment chondral damage in children and adolescents. This study provides clinicians with valuable information regarding the benefits of early ACL reconstruction in children and adolescents, and can be used in the decision making for athletes in this population.